50 Jahre Golf

Der Volkswagen Golf ist ein Erfolgsmodell und nach dem Käfer für viele DAS Erfolgsmodell schlechthin. Experten vertreten unisono die Ansicht, der Paradigmenwechsel vom luftgekühlten Motor im Heck zum modernen, wassergekühlten Frontmotor hätte Volkswagen in den 1970ern sogar vor dem wirtschaftlichen Untergang gerettet. Golf und Scirocco preschten (nimmt man den K70 mal aus) im Jahr 1974 mit dieser Bauart vor, Passat, Polo und Co. folgten unmittelbar.
Der Golf erinnert viele gerne an den erschwinglichen, praktischen und vielseitigen Begleiter mit dem freundlichen Design und einer guten Qualität. Über 50 Jahre war der Golf ohne Lücke in der Modellpalette zu finden, heute in der achten Generation.
Das Volkswagen AutoMuseum in Wolfsburg wäre nicht die Schatzkammer der Marke, wenn es nicht zur Feier des Anlasses eine Sonderausstellung in die Schauräume bringen würde. Ab Dienstag, 26. März 2024 können die Besucher einige Exponate des Urmodells bestaunen, die -wie so häufig- aus verschiedenen Quellen stammen. So kommen einige Fahrzeuge aus der Museums-eigenen Sammlung, einige von Volkswagen Classic und der Autostadt, aber auch aus privater Hand wie der „Schwalbenschwanz“ von Jan der Golf 1 Original IG e.V.

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass auch der Scirocco das gleiche Jubiläum teilt und auch einige Exponate im Museum diesen Anlass gebührend vertreten.

Die Bilder gibt es wie immer hier in der Galerie zu sehen.

Aus dem Nachlass der Diesel-F&E

Und sonst so? Auch wenn auf der Hauptseite hier aktuell nicht viel passiert, Langeweile habe ich nicht. Ich genieße die Tatsache, über gleich mehrere einsatzbereite Fahrzeuge zu verfügen, mit denen (sogar halbwegs fleißig) Treffen angesteuert werden.

Manchmal passiert aber auch etwas „besonderes“ – wie zum Beispiel die Tatsache, dass ich ein mysteriöses Teilekonvolut aus der Diesel F&E aufgreifen konnte. Auf dem Weg zum Golf I-Treffen in Wolfsburg lud ich in der Nähe des Zielortes einen Zweizylinder-Motorblock in den Fußraum meines Cabrios, drei DI-Zweizylinder-Zylinderköpfe und Verteilereinspritzpumpen und allerlei Kisten mit Kleinteilen fanden im Kofferraum und auf der Rücksitzbank Platz. Ölwannen, Kolben, Riemenscheiben, eine Kiste mit neuen Dichtungen… viele Teile mit V-Nummer (deuten auf Versuchsteile hin)… das musste erst einmal in Ruhe gesichtet werden.

Nach einigen Tagen Aufbereitung und Untersuchung der Teile kann ich nun feststellen, dass ich ein Teilekonvolut aus der Entwicklung des Motors für den Öko-Polo vor mir hatte – und zwar überwiegend aus den frühen Baustufen 1 und 2. Anhand der verschiedenen Ansaugbrücken (bis Baustufe 3.1) und Riemenscheiben konnte anhand alter Fotos zurückverfolgt werden, dass der Hauptbestand der Motorteile noch mit Comprex-Lader ausgestattet war – noch bevor der Motor des Öko-Polo in Baustufe 3 überhaupt mit dem G-Lader (G40) ausgerüstet wurde.

Ich werde nun einen Stand so weit es geht komplettieren und zunächst als Anschauungsobjekt in meiner Werkstatt hinstellen – zumindest bis die Idee einer besseren Verwendung da ist. Spannend ist die Sache allemal, denn solche Dinge sieht man in der Regel nicht außerhalb des Werkes – und schon gar nicht knapp 40 Jahre später.

Galerie läuft wieder

Schneller als gedacht habe ich die Galerie neu installiert – und sie läuft tatsächlich sogar. Das heißt: über 13.000 Fotos aus über 20 Jahren sind wieder erreichbar, inklusive des neuesten Albums der Sonderausstellung im Volkswagen AutoMuseum „25 Jahre Beetle – Eine Ikone neu gedacht“. Viel Spaß!

Galerie kaputt

Jetzt wollte ich gerade stolz schreiben, dass ich im Volkswagen Museum die aktuelle Sonderausstellung „New Beetle“ fotografisch dokumentiert habe, als ich festgestellt habe, dass ich mit einer Einstellung im Webhosting meine Bildergalerie geschrottet habe. Aber keine Angst: keines der Bilder ist verloren. Nur die Galerie muss wohl einmal neu aufgesetzt werden und ich weiß noch nicht, wann ich dazu komme.
Bis dahin,
Euer im Rahmen seiner Möglichkeiten stets bemühter
Basti / Mail Man G40

50 Jahre Passat

In diesem Jahr ist Volkswagen wieder auf der Techno Classica vertreten. Bei der weltgrößten Messe für klassische Automobile feiert Volkswagen Classic unter dem Motto „Immer wieder neu“ das 50-jährige Modelljubiläum des Passat. Im Jahr 1973 ging mit dem Passat eine ganz neue, wassergekühlte Modellfamilie an den Start – die hat seither rund um den Globus eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben. In Essen werden daher fünf ausgewählte Passat Exponate gezeigt – eines davon ist ein Passat B3 Variant GT G60 syncro von 1991

Dynamik und Sportlichkeit: Seine sportlichen Fähigkeiten hat der Passat in zahlreichen Modellvarianten immer wieder unter Beweis gestellt. Immer souverän, mit Understatement. Die dritte Generation des Passat kam 1988 auf den Markt. Design, Package, Technik und Innenraumgestaltung waren vollkommen neu entwickelt. Angeboten nur als viertürige Stufenheck-Limousine und Variant. Die Ausstattungslinie GT stand für den sportlichen Passat, begehrtes Topmodell war ab 1989 der Passat G60 mit 1,8 Litern Hubraum, 118 kW (160 PS) und Allradantrieb Syncro.

Volkswagen Passat B3 Variant GT G60 syncro, 1991 (C) Volkswagen Classic

Der Passat B3 Variant GT G60 syncro von 1991 aus dem Volkswagen Classic Fahrzeugpool konnte schon mehrfach beweisen, dass er Fanherzen höherschlagen lässt.

Umzug des Volkswagen-Museums: was nicht verloren gehen darf

Wenn die „Kronjuwelen“ auf Reisen gehen, ist Vorsicht geboten!

Als am 25. April 1985 das Volkswagen AutoMuseum zum ersten Mal seine Türen öffnete, ahnten die Besucher nichts von der großen Not im Hintergrund: Autohersteller Volkswagen hatte sicherlich immer wieder andere Probleme, als sich mit abgelegten Fahrzeugen aus der Forschung und Entwicklung zu belasten. So entstand lange kein echtes Konzept, was damit passieren sollte. Zum Glück war es schließlich einem kleinen Kreis von Personen zu verdanken, dass in den Sechziger Jahren zumindest einige Zeitzeugen des Wolfsburger Autobauers zunächst in einer inoffiziellen Sammlung auf dem Werksgelände aufbewahrt wurden und nicht in den Schmelzofen kamen. Oder anderweitig diffundierten. Bevor Museums-Gründer Bernd Wiersch allerdings seine Vision der öffentlich zugänglichen Sammlung in die Realität umsetzen konnte mussten sogar einige Fahrzeuge von ihren damaligen Besitzern zurückgekauft werden. Diese Hartnäckigkeit hat sich gelohnt, einzigartige Zeitzeugen auf Rädern blieben erhalten und sie standen fortan unter dem schützenden Mantel der Stiftung AutoMuseum Volkswagen. Wie letzte Woche bekannt wurde (auch G-Lader.info berichtete), kehrt das Museum und damit die Sammlung 2024 wieder auf das Werksgelände zurück. Eine Chance? Oder auch Risiko? Beides?! Es folgt ein Potpourri der Gedankengänge dazu.

Das Gebäude der ‚Herrenkleiderwerke Odermark‘ wurde 1966 als Textilfabrik gebaut und beherbergte keine 20 Jahre später die „Schatzkammer der Marke“ von Volkswagen, das heutige AutoMuseum an der Dieselstraße 35. Repräsentativ war das Gebäude vermutlich nie so richtig und Stand heute kann man auch von einem erhöhten Sanierungsbedarf sprechen. Rund 140 ausgewählte und damit ausgestellte Fahrzeuge sind, viele davon über Dekaden unbewegt, Zeitkapseln dessen was besondere Meilensteine technologischer, modell- bzw. designspezifischer Entwicklung ausmacht. Oder einfach Erbstücke und markenverwandte Kuriositäten. In den Anfängen wurde selten umgeschichtet, was der Sammlung leider den bösen Spitznamen „Volkswagen AutoMausoleum“ einbrachte. Dazu muss man betonen, dass die eigentliche Sammlung noch weitaus größer ist, als das, was im Ausstellungsraum sichtbar ist: in den Nebenräumen und zusätzlichen Außenlagern befinden sich weitere Fahrzeuge in unterschiedlichen Erhaltungsstadien. Jedes davon ist in der Regel irgendwie besonders. Ob allerdings ein weißer, viertüriger Jetta I mit VR6-Vorserienmotor für eine exemplarische Familie aus Oer-Erkenschwick, die mit ihren Kindern den neuen Tiguan in der Autostadt abholen will, genau so interessant ist wie für die Markenfans (denn gerade der VR-Motor hat seine eigene Fan-Gemeinschaft) darf man sicher bezweifeln. Bald steht ein großer Umbruch an. Genau an diesem Punkt würde die Musik eines Spielfilmes zum AutoMuseum mit Bratschen und Pauken düster werden, mögliches Unheil ankündigen.

Vergleicht man auf den im Internet verfügbaren Luftbildern die beiden Gebäude des jetzigen Standortes und den der ‚Alten Feuerwache‘, wo das Museum hinziehen soll, dann fällt sofort eine kleinere Grundfläche auf. Das muss nicht unbedingt etwas bedeuten, zumal der Schattenwurf auf dem Luftbild auf eine Mehrgeschossigkeit schließen lässt. Natürlich bleibt zu hoffen, dass Volkswagen endlich mal wie andere Wettbewerber auch die nötigen Mittel in die Hand nimmt („lasst Euch Eier wachsen!“) und durch Aus- und Umbau die schlichtweg nötige Fläche schafft, um die Exponate auch in der Quantität und Qualität zu präsentieren wie es zum Beispiel die süddeutschen Traditionshersteller tun. Einschätzungen interner Quellen lassen hier aber keinen Optimismus aufkeimen. Dabei könnte man – die Gedanken sind frei (die Budgets dafür sicherlich nicht) – die beiden südlich der Feuerwache liegenden kreisförmigen Fundamente aktivieren und weitere Glastürme zur Lagerung der Fahrzeuge errichten. DAS wäre, zusammen mit einer chic renovierten Feuerwache, adäquat um knapp 90 Jahre Automobilbau an diesem Standort in seiner Historie zu bewahren. Zudem könnte man aus dem Fahrzeugbestand vor Ort für rotierende Ausstellungen schöpfen ohne jedes Mal eine Spedition mit dem Fahrzeugtransport zu beauftragen. Niemand erwartet (nicht einmal ich), dass die nach meiner Schätzung ca. 500 Fahrzeuge aus den Beständen des Museums und Volkswagen Classic alle fahrbereit, konserviert, poliert und vollständig dokumentiert werden, aber zumindest erhalten bleiben müssen sie sonst sind wir wieder auf dem Stand der Sechziger Jahre.

Auch muss man befürchten, dass die Entscheidungen von Personen getroffen werden, in deren Blut kein Benzin fließt – schließlich müsste man sich heutzutage dafür eco-shamen, Rückstände eines fossilen Brennstoffes im Organismus zu haben. Wenn es dann in der Konsequenz bedeutet, dass einige Fahrzeuge für die beispielhaft genutzte Tiguan-fahrende Familie aus Oer-Erkenschwick nicht spannend genug sind, dann werden womöglich Fahrzeuge aussortiert beziehungsweise wird die Sammlung bereinigt werden. Was auch immer das dann heißen mag. Für den kühlen Rechner reichen schließlich die freundlichen Gesichter eines Käfers und Bullis um den aus China importieren Schrömmel Merchandise (Lizenzprodukte!) verkaufen zu können. Mehr als das gibt das Restguthaben auf dem Gutschein der Autostadt nach der Neuwagenabholung des Tiguans vor der Heimfahrt nach Oer-Erkenschwick eh nicht her. Also bleiben die Sorgen um Quantität und Qualität der Fahrzeuge bestehen; gerade bei denen, die im staubigen Verschlag im Wolfsburger Vorort mangels ausstellungsfähigem Zustand bislang „unentdeckt“ blieben.

Zu den schnöden Gegenständen (Autos) kommt die Sorge um die Menschen, das Herzblut, das Wissen und die Parkplatz-Romantik. Ich sehe ein, dass dies Erläuterung bedarf: seit einigen Jahren gibt es im Volkswagen Museum so genannte Sonderausstellungen. Für die Fans und alle, die mehr oder weniger zufällig das Museum an der Dieselstraße gefunden haben hat das zur Folge, dass es trotz der widrigen gegebenen Umstände immer mal wieder etwas Neues zu sehen gibt. Unter bestimmten Themen werden wechselnde Fahrzeuge aus den Beständen des Museums (auch z.T. nie gezeigte Exponate aus den Außenlagern!), von anderen Museen und/oder privaten Eigentümern präsentiert. Auch Jubiläen bestimmter Modellreihen werden in einer Form zelebriert die so an keinem anderen Punkt des Volkswagen-Konzerns möglich ist. Eine Prise Kultur rundet mit musikalischen Veranstaltungen und Kunstausstellungen das Programm ab. Das geht allerdings nur dank der kleinteiligen Arbeit der Mitarbeiter (natürlich auch und besonders Mitarbeiterinnen) vom Volkswagen-Museum, die häufig Markenclubs bzw. Markenfans und Spezialisten aktiv mit einbeziehen und dieses Netzwerk ebenso aktiv pflegen. Eines davon hat sogar einen Namen: Freundeskreis Stiftung AutoMuseum Volkswagen. Das passende Gegenstück dazu sind Besuche von Personen- und Fahrzeuggruppen am Museum, sei es auf der Durchfahrt oder gezielt als Treffpunkt, z.B. um ein Clubtreffen zu feiern. Nicht selten bringt dieser Austausch auch wieder Wissen und Anekdoten zu Tage, das bei Volkswagen schon lange im Zuge einer der zahlreichen Restrukturierungen verloren gegangen sind. „Aber wieviel ist Volkswagen das wert?“ darf man sicher hinterfragen und auf dem Weg zur reinen E-Mobilität des Taktgebers scheint die Antwort vorprogrammiert.

Die VW Polo IG Deutschland e.V. besuchte die Sonderausstellung „40 Jahre Polo“

Eine gewisse Skepsis scheint angebracht und die Erfahrung, dass der Klassik-Bereich bei Volkswagen lange Zeit ein gewisses Schattendasein geführt hat, liefert zusätzlichen Treibstoff. Nun habe ich mit meinen niedergeschriebenen Gedanken zum Thema Volkswagen AutoMuseum möglicherweise einen weiteren Pflasterstein auf meinem persönlichen Weg zum Mecker-Opa gelegt. Wenn ich aber in meiner Vergangenheit eines gelernt habe, dann ist es, dass man auch älteren Menschen zuhören sollte. Auch wenn es zuweilen spitz formuliert ist, möchte ich nur konstruktive Kritik äußern. Und ich gelobe, dem Pessimismus nicht die Oberhand zu gewähren. Hier ist abschließend meine persönliche Wunschliste – diese darf sich die Agentur gerne abschreiben und als ihre eigene verkaufen:

  • Bitte schafft ausreichend Platz für die vielen Fahrzeuge. Ihr habt nur diese Chance – nutzt sie!
  • Seid endlich stolz auf Eure Geschichte und packt die German Angst beiseite, wenn es um bestimmte Jahreszahlen geht.
  • Jedes Fahrzeug im Bestand hat seine Berechtigung. Ein besuchbares Depot (wie z.B. im Glasturm) wäre ideal, mindestens aber sollte sich der Zustand der eingelagerten Fahrzeuge nicht durch die Art und Weise der Unterbringung verschlechtern. Kein Fahrzeug darf und keines muss verloren gehen.
  • Bitte schafft einen Ort der Zusammenkunft für die Fans. Dafür ist in der Praxis ein einfacher Parkplatz besser geeignet als ein weiß gefliester Saal, der mehrmals am Tag durchgefeudelt wird.
  • Gebt bitte den Personen rund um das Museum den nötigen Raum, das Gehör und auch den Einfluss. Die machen das schon ein paar Jahre länger als die beratende Agentur. Wehret den Anfängen!
  • Das Konzept der rollierenden Ausstellungen hat sich bewährt. Ja, es ist Arbeit; ja, es kostet Geld. Aber keine Sorge: die anderen Hersteller, die ihre eigene Geschichte zu schätzen wissen, schaffen das auch. Und mit der richtigen Öffentlichkeitsarbeit ist das Potential gigantisch.

Ich für meinen Teil hoffe, dass dieses Bild der Sonderausstellung anlässlich des 40. Jubiläums des Modells POLO nicht irgendwann ein „Foto aus besseren Zeiten“ ist. Dem bevorstehenden Umzug sehe ich mit Freude entgegen und glaube fest an eine positive Entwicklung – im Sinne der Bewahrung der Historie in Form von Exponaten, im Sinne der damit verbundenen Personen und nicht zuletzt im Sinne der Besucher – das sind sowohl Marken- und Technikfans als auch die Familie aus Oer-Erkenschwick mit dem neuen Tiguan.

In diesem Sinne
Euer
Mail Man G40 / Sebastian Winkler

Adé Dieselstraße

Das Volkswagen AutoMuseum zieht um auf das Werksgelände

Das 40. Jubiläum seit der Eröffnung wird das AutoMuseum Volkswagen nicht mehr auf der jetzigen Adresse Dieselstraße 35 in Wolfsburg feiern. Denn das Museum zieht um! Die Rede ist vom Gebäude der „alten Feuerwache“, welches sich nördlich der Autostadt und direkt an der VW-Mittelstraße auf dem Werksgelände von Volkswagen befindet. Die Neueröffnung könne bereits Anfang 2024 sein, erklärte kürzlich Markenvorstand Thomas Schäfer.

Mit dem Umzug auf das Werksgelände könnten einige Dauerprobleme gelöst werden, allerdings entstehen möglicherweise auch neue: sicherlich bietet das Gebäude der alten Feuerwache nach entsprechendem Umbau eine gute Basis für die angemessene Präsentation der „Schatzkammer von Volkswagen“. Die Anbindung an die Autostadt, wo bekannterweise viele Käufer von Volkswagen die persönliche Abholung ihrer Neuwagen zelebrieren lassen, würde für einen ständigen Besucherstrom sorgen. Und vermutlich endet damit Gott sei Dank ein unsägliches Kapitel des Spießertums und interner Grabenkämpfe, denn in der Autostadt gab es allzu lange keinen Hinweis auf das Museum in der Dieselstraße außer einem kleinen Schriftzug, wenn geliehene Ausstellungsfahrzeuge aus dem Museums-Pool stammten. Wenn die Besucher zukünftig einen Teil des Werksgeländes betreten, der als Produktionsstätte aktuell noch besonders geschützt wird, könnte ein neues Problem entstehen: hier müssten also vermutlich die Grenzen neu gezogen werden. Eine weitere Perspektive könnte sein, nie genutzte Fundamente von weiteren Glastürmen zu nutzen, die sich genau südlich des neuen Standortes befinden. Kopfkino! Man darf gespannt sein, wie sich die Sache weiter entwickelt und auch, ob und wie die Einbindung von Volkswagen Classic mit dem eigenen Fuhrpark erfolgen wird. Positiv ist diese Nachricht in jedem Fall.

Mein persönlicher Senf dazu

Wer in der Meldung zum Wirtschafts-Empfang der Wolfsburger Marketing Gesellschaft (WMG) am 11.10.2022 im AutoMuseum zwischen den Zeilen gelesen hat, konnte in der Formulierung „in der abschließenden Diskussion, zu der auch Armin Maus, Geschäftsführer der Autostadt, auf die Bühne gebeten wurde, demonstrierten alle den gemeinsamen Schulterschluss für eine zukunftsweisende Perspektive für das AutoMuseum Volkswagen“ schon herauslesen, dass die Dinge wieder in Bewegung sind. Dass es dann doch so schnell zu Schlagzeilen in den Wolfsburger Tageszeitungen am 6./7.12.2022 kam, habe ich persönlich nicht erwartet. Allzu oft gab es Gespräche, dass die Präsentation der „Schatzkammer der Marke“ Volkswagen unter dem undichten Dach einer ehemaligen Textilfabrik nicht angemessen ist – so formulierte es sinngemäß zuletzt auch Thomas Schäfer, Markenvorstand von Volkswagen.

Aus der Sicht eines externen Fans der Marke habe ich mich mit vielen Dingen arrangiert und durch Kontakte in die Volkswagen-Welt hinein lernen müssen, dass Probleme oft genug nur Probleme sind, weil Volkswagen. (der Satz endet hier absichtlich; Stilmittel) Stattdessen durfte ich aber das große Herz des Volkswagen-Museums und der damit verbundenen Personen kennenlernen. Denn schließlich hat der große Automobilhersteller Volkswagen es lange nicht richtig auf die Reihe bekommen, in den Dialog mit seiner Fanbase zu treten – das AutoMuseum hat dies aber geschafft und das ist nicht zuletzt den eben erwähnten Personen zu verdanken. „Viel Herz und wenig Geld“ könnte man passenderweise sagen. Jetzt passieren bewegende Dinge mit dem Museum, sie schichten sich um, sie ziehen um, bekommen -so heißt es- möglichweise mit der Autostadt einen neuen Betreiber. Bei der Autostadt war bislang (mit wenigen Ausnahmen) mein Eindruck „viel Geld und wenig Herz“. Da hat mir das unperfekte Volkswagen-Museum dann besser gefallen, auch wenn es an Regentagen vielen Eimern im Ausstellungsraum auszuweichen galt. Ich für meinen Teil wünsche mir, dass der Draht zu den Fans, also auch völlig eigennützig zu mir, nicht abreißt, denn gerade der Freundeskreis vom AutoMuseum zeigte mit dem einzigartigen Motorenkabinett, was gerade „Nicht-Offizielle“ leisten können. Und ich werde auch nicht jedes Mal wenn ich in Wolfsburg bin 18 Euro aus dem Portemonnaie ziehen um das VW-Disneyland (Autostadt) durchqueren zu müssen, um auch das VW-Museum sehen zu können.

Sonderausstellung „Alltagshelden“ im Volkswagen AutoMuseum

Die Sonderausstellung „Alltagshelden“ läuft schon eine Weile, aber am 23.11.2022 hatte ich endlich auf einer Durchreise die Zeit und Ruhe für einen ausgiebigen Besuch.
Erfrischend farbenfroh präsentieren sich rund zehn Fahrzeuge von VW im Wolfsburger Volkswagen AutoMuseum unter dem Thema „Alltagshelden“. So ist jedes Exponat ein Held in einer eigenen Disziplin, sei es als „Safety Car“ oder „Gelber Engel“, besonders „freiheitslebend“ oder „einsatzbereit“. Unterstrichen werden alle automobilen Besonderheiten durch die peppig bunte Einrahmung, die dem gesamten AutoMuseum merklich gut tut. Zur Sonderausstellung gehört auch eine eigene Kollektion von Hoodies, die in verschiedenen Farben und mit verschiedenen zur Ausstellung passenden Patches beim Volkswagen AutoMuseum vor Ort gekauft oder bestellt werden können.
Die Fotos von der Sonderausstellung gibt es wie immer in der Galerie zu sehen.

Polo G40 bei zwischengas.com

Im Online-Oldtimerportal „Zwischengas.com“ ist ein Artikel über den Polo G40 erschienen (Link). Teile des Textes kamen mir irgendwie bekannt vor und ein Blick in die „Auto Classic 5/2019“ bestätigte meine Vermutung. Aber Recycling ist ja auch sinnvoll. Beim Lesen runzelte ich meine Stirn wieder einige Male, trotzdem bin ich immer dankbar für eine positive Darstellung des Polo G40 und gebe an dieser Stelle die Leseempfehlung.